Heute ist Welt-Yoga-Tag – aber was ist Yoga eigentlich?
Heute ist Welt-Yoga-Tag – was zeigt, dass Yoga offensichtlich weltweit einen hohen Stellenwert hat. Aber was ist Yoga überhaupt?
Für die einen ist es ein Trend-Sport, für andere ist es eine Form der Physiotherapie, der nächste nutzt Yoga zur Entspannung und wieder andere sehen darin eine ganze Lebensphilosophie. Was davon nun richtig ist? Alles, denn Yoga bietet genau das, was der praktizierend Yogi gerade braucht.
Aber kommen wir mal zur ganz klassischen Definition von Yoga – so wie es historisch gesehen in seinem Ursprungsland Indien betrachtet wird. Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie Einheit oder Harmonie. Per Definition ist Yoga ein sehr altes Übungssystem mit dem Ziel, das Leben zu harmonisieren (körperlich, geistig, seelisch), schlafende Fähigkeiten zu erwecken (z. B. Intuition und Kreativität) und sich mit dem wahren Selbst und dem kosmischen Bewusstsein zu vereinigen (das Gefühl wahrer Liebe und Einheit mit allen und allem).
Fragt man einfach auf der Straße Leute danach, was Yoga ist, werden die meisten es als mehr oder minder „akrobatische Sportart“ beschreiben. Den wenigsten ist jedoch bewusst, dass dieser allen bekannte sportliche Teil, also das klassisch bei uns praktizierte Hatha Yoga, nur einer von sechs sogenannten Yoga-Wegen ist. Zusammengenommen bilden diese sechs Wege das, was in Indien unter dem Überbegriff Yoga verstanden wird:
- Hatha Yoga – das praktische, ganzheitliche Übungssystem für den Körper: Dies umfasst Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atemübungen), Tiefenentspannung, Ernährung und Ratschläge für eine gesunde Lebensführung.
- Jnana Yoga – Yoga des Wissens: Hierunter ist der philosophische Teil des Yoga zu verstehen mit Fragen wie „wer bin ich“ und „woher komme ich“ und Erklärung zur Reinkarnation und zum Karma.
- Raja Yoga – Yoga der Beherrschung des Geistes: Dieser Teil umfasst Techniken des mentalen Trainings und der Meditation mit Affirmationen, Visualisierungen, Selbstbeobachtung und Achtsamkeit.
- Bhakti Yoga – Yoga der Liebe und Hingabe an das Göttliche: Hierzu zählen Rituale, Kirtan (gemeinsames, hingebungsvolles Singen), Gebete und das Erzählen von Mythen.
- Karma Yoga – Yoga der Tat: Hier geht es darum, das Schicksal als Chance zu begreifen, um die Grenzen des eigenen Egos aufzulösen und sich eins mit allen Wesen zu fühlen. Deshalb wird es oft auch als „Yoga des selbstlosen Dienstes“ bezeichnet
- Kundalini Yoga – Yoga der Energie: Dies beinhaltet das Arbeiten am Astralkörper mit seinen Chakren (Energiezentren) und Nadis (Energiebahnen) mit dem Ziel, die sog. Kundalini-Energie zu erwecken und damit einen Zustand höchsten Glücks zu erlangen.
Wer eine klassische Yoga-Stunde bei uns besucht wird in der Regel alle sechs Yoga-Wege wiederfinden:
Hatha Yoga in Form aller Übungen (Asanas), die wir gemeinsam praktizieren; Jnana Yoga in Form philosophischer Fragestellungen oder Erläuterungen durch den Yoga-Lehrer; Raja Yoga in Form von Meditation, Selbstbeobachtung und Achtsamkeit; Bhakti Yoga zum Beispiel durch das gemeinsame Singen von Mantras am Anfang oder Ende einer Stunde; Karma Yoga im rücksichtsvollen, respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander; Kundalini Yoga zum Beispiel bei Einbeziehung der Chakren (Energiezentren) in die Pranayama-Übungen und die Asanas.
Achtet in Eurer nächsten Yoga-Stunde einfach mal auf diese vielfältigen Aspekte und an welcher Stelle Ihr sie in der Stunde wiederfindet.
Und was ist Yoga nun für Dich? Ich freue mich über Eure Kommentare!
Es grüßt Euch ganz herzlich
Eure Vinayaki (alias Kirstin)